Circa 39 km von Agrigento entfernt auf den Bergen von Monte Sicani und in der Nähe der Bergspitze Santa Croce befindet sich Casteltermini. Der erste bewohnte Kern in Casteltermini war das arabische Wohnhaus von Chiudia. Das heutige Stadtzentrum wurde dann im Jahr 1629 von Giovanni Vincenzo Maria Termini e Ferreri gegründet der zum 33. Prinzen von sizilien werden und im militärischen Parlament sitzen wollte. Der Prinz sorgte dafür, dass die Einwohner von Casteltermini zu besonders günstigen Bedingungen leben konnten und somit wuchs die Stadt sehr schnell.
Von da an hat sich Casteltermini gut in der Provinz von Agrigento geschlagen, indem es sich mit dem Schwefelabbau im Landesinneren an der Wirtschaft beteiligte. Es hat ebenfalls wichtige kulturelle Personen hervorgebracht wie Giovanni Agostino De Cosmi, Gaetano Di Giovanni und Niccolò Cacciatore.
Zu den bedeutensten Denmälern gehören die drei Kirschen auf dem Domplatz: Die Chiesa (Kirche) Madre (17. Jhd) die San Vicenzo Ferreri gewidmet ist und Kunstwerke von Velasquez beherbergt, die Chiesa di Sant'Antonio di Padova und die Chiesa dei S.S. Cosma e Damiano. Etwas weiter die Straße runter finden Sie die Chiesa di S. Giuseppe mit ihrer Fassade im barocken Stil und einigen Gemälden von Bagnasco. Charakteristisch für dieses Gebäude ist die Treppe die zum Haupteingang führt, der Glockenturm mit der Uhr und die Turmspitze die mit Majolika verziert ist.
Drei Kilometer vom Zentrum entfernt in der grünen Hügellandschaft liegt die Einsiedelei von Santa Croce die ein altes Holzkreuz aus der Zeit der römischen Christenverfolgung sein Eigen nennt und zu einem der ältesten Siedlungen überhaupt gehört. Von all den Veranstaltungen die das Jahr über in der Provinz von Agrigento stattfinden ist das Fest des Heiligen Kreuzes, aus Fest des Tartaratà genannt, welches am vierten Sonntag im Mai in Casteltermini stattfindet, eines der charakteristischsten. Dabei wird die Wiederentdeckung des Heiligen Kreuzes gefeiert. Zu sarazenischen Geschmäckern und Tönen der arabischen Trommeln, welche einen genauen Rythmus spielen (hierher kommt der Name Tartaratà) führen Tänzer in arabischen Kostümen und mit Schwertern bewaffnet ein Tanz vor der einem rasenden Kampf ähnelt und nicht ganz ungefährlich ist. Das ein christliches Fest ein arabisches Thema aufgreift zeigt die Vereinigung dieser zwei Religionen in diesem Gebiet von Sizilien welche zur Zeit der Normannen vom Volk gelebt wurde. Die Tänzer üben sich immer wieder am Umgang mit dem Schwert und führen eine Serie von Bewegungen in der Gruppe oder als Paar aus. Die Protagonisten stehen sich dabei frontal oder in einem Kreis gegenüber und führen Bewegungen, Gesten und Schläge aus die einem echten Kampf gleichen. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag mit der Prozession des Carro (Wagen) Trionfale und ziehen bis zur Einsiedelei wo die Prozession des heiligen Kreuzes weiter durch die Straßen zieht. Mittelpunkt der Feierlichkeiten ist der Domplatz, wo die Darsteller mit Kostümen aus dem siebzehnten Jahrhundert auf wunderschön geschmückten Pferden reiten. Die Bewohner von Casteltermini sind sehr stolz auf ihre Pferde und das Fest des heiligen Kreuzes ist eine gute Möglichkeit die Schönheit ihrer Pferderassen zu präsentieren. Es ist eine Performance bei denen die Pferde ihren stolzen Gang präsentieren und Schritte und Bewegungen ausführen die einem Tanz gleichen. Bei diesem Fest gibt es auch immer Reiter die untereinander wetteifern und auf aggressive Weise ihre "Ritterlichkeit" darstellen.