Die Insel Lampedusa basiert auf vulkanischem Gestein und hat eine Oberfläche von nur knapp mehr als 5 km² mit einer Länge von 3,4 km und einer Breite von 2,7 km. Sie war bereits zur Zeit des berühmten Naturforschers und Vulkanologe Plinio il Vecchio, der bei dem Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. ums Leben kam. In seinen Aufschriften "Aethusa" spricht er von einer kleinen vulkanischen Insel im Kanal von Sizilien.
Die Insel wurde in der Antike immer nur als kurzweiliger Aufenthaltsort genutzt, bis hier im Jahre 1845 eine Gruppe von 40 Personen eine kleine Siedlung gründeten.
In den 60er Jahren veränderte Linosa sich stark durch die ersten technischen Innovationen und den aufkommenden Tourismus: 1963 wird die erste Telefonzelle installiert, 1967 ein Triebwerk erbaut und 1968 ein Kindergarten und eine Schule eröffnet. Im Jahre 1973 wird dann die erste Anlage zum Entsalzen erbaut und 1976 installiert RAI (ital. Telerundfunkstation) den Empfang für die ersten Fernsehsender auf der Insel. Im Jahr 1984, nach vielen Transporten mit kleinen Booten über das nicht immer ruhige Meer, wird die erste Fährenverbindung durch Paolo Veronese vom alten Hafen aus eingerichtet. Anschließend werden zwei weitere Anlegeplätze erbaut: Mannarazza und Pozzolana di Ponente, welche Anlegeplatz für Touristenfähren und auch für Warenanlieferung ist, wenn die Wetterverhältnisse ein anlegen am alten Hauptanlegeplatz nicht zulassen. Seit dem Jahr 2002 fährt ein Tragflächenboot die Strecke zwischen Porto Empedocle, Linosa und Lampedusa.
Das Stadtzentrum
Linosa, die schöne Insel aus schwarzem Lavagestein, präsentiert sich mit drei Bergspitzen vor azurblauem Himmel. Die Einzige Siedlung befindet sich um den alten Hafen herum und setzt sich auch graziösen Reihenhäusern die in schönen Farben wie gelb, rot, türkis, blau und grün gestaltet sind. Wenn man etwas übe die Häuser hinwegschaut erblickt man diesen fröhlichen Farbenteppich vor dem Grün der Vegetation, dem Azurblau des Meeres und dem schwarzen Vulkanstein. Es ist ein Bild wie auf einer Postkarte welches uns Einblick in die Größe und Natur dieser Insel gibt. Wenn Sie direkt nach der Ankunft einen Inselbewohner nach einer Information fragen wird Ihnen sofort die Gastfreundschaft und die Bereitschaft, nach einer Lösung für Ihr Problem zu finden, auffallen. Für die Sizilianer ist die Gastfreundschaft heilig aber für die Linosaner hat sie sogar einen noch höheren Wert. Hier wird der Tourist nicht wie ein Besucher sondern wie ein Familienmitglied behandelt, das von weit her gekommen ist um die Insel zu besuchen.
Wer sich entscheidet Urlaub auf Linosa zu machen wird keine chaotischen und mit Stress beladenen Orte vorfinden, in denen es Oft nicht leicht ist wirklich zu entspannen. Strände an denen die Menschen wie die Sardinen Seite an Seite liegen und laute Autos vorbeifahren gibt es hier nicht. Von Juni bis September ist es Touristen untersagt mit dem Auto auf die Insel zu fahren, ausschließlich Motorroller und Fahrräder dürfen mitgebracht werden. Deshalb empfehlen wir Ihnen das Auto auf einem der vielen Parkplätze in Porto Empedocle stehen zu lassen. Wer mit dem Motorroller kommt sollte bedenken, dass es auf Linosa keine Tankstelle gibt und den Roller vor der Abreise volltanken. Wenn Sie allerdings ohne Fortbewegungsmittel anreisen werden Sie auf der Insel auch keine Probleme haben. Hier auf der Insel können Sie ebenfalls einen Scooter mieten oder Sie werden auf dem Anhänger von einer Zugmaschine über die Insel gefahren. Das Abenteuer ist somit versichert und der Fahrer dient Ihnen sicherlich gerne als Reiseleiter.
Das pulsierende Herz der Insel befindet sich in der Nähe der Fähranleger.
Die beiden Hauptstraßen, in denen sich auch die wenigen Geschäfte und das Postamt befinden, sind die Via Re Umberto und di Via Alfieri. Die erste Straße schlängelt sich vom alten Hafen bis zum Rathaus, wo von hier aus die zweite über die Insel bis zum Monte Vulcano führt.
Die wichtigste Einnahmequelle der Insel ist heute der Tourismus, auch wenn es andere Einnahmequellen wie die Landwirtschaft oder die Fischerei gibt.
Linosa ist eine magische Insel die entdeckt werden möchte. Die Ausflüge in das Landesinnere zeigen Ihnen die Geheimnisse des Territoriums auf und die Umrundung mit den Schiff verwöhnt Sie mit einem atemberaubenden Ausblick auf die felsigen Küsten und das wilde Land.
Um die Insel zu Fuß zu umrunden benötigen Sie einige Stunden. Sie sollten auf jeden Fall eine Flasche Wasser dabei haben, da es außerhalb des Ortes keine Restaurant- oder Einkaufmöglichkeiten gibt und Sonnencreme da die Sonne auf der Insel sehr stark ist. Setzen Sie sich einen Hut auf und ziehen Sie ihre gemütlichsten Schuhe an, am besten Trekkingschuhe oder Schuhe mit einer Gummisohle und dann kann es losgehen. Sie können die Exkursion auf den kleinen Wegen Richtung der drei Bergspitzen beginnen. Die klassische Route führt Richtung Monte Volcano (195 m), den höchsten Punkt der Insel dessen Vulkanaktivität schon lange eingestellt ist und von dem man einen tollen Ausblick über den Großteil der Insel hat. An klaren Tagen könnten Sie Glück haben ebenfalls die Insel Lampedusa zu sehen.
Sie können auf den Monte Rosso (186 m) besteigen, auf dessen Spitze ein Wachturm steht und dessen Krater mit reger Vegetation bewachsen ist. Der Monte Nero (107 m) ist der kleinste der drei Berge und kann über einen etwas schwierigeren Weg erreicht werden. In seiner Nähe befinden sich auf die Erhebungen Craterino oder Vulcanello (50 m),der einen Durchmesser von 70 m hat und der jüngste Krater von Linosa ist. Wenn Sie weiter Richtung Landesinnere gehen kommen Sie in eine windstille Zone und erreichen den sogenannten Fossa del Cappellano, den ältesten Krater von Linosa. Dann gehen Sie weiter Richtung Meer in den Ort Faraglioni, der einen Besuch absolut wert ist. Entlang der Straße finden Sie die Zisternen, die von den Römern konstruiert wurden um das Regenwasser aufzufangen. Dann gehen Sie am Leuchtturm vorbei und Sie kommen zur Bucht von Mannarazza und den Grotten. Hier befinden sich die größten Höhlen, die von den ersten Siedlern als Behausung genutzt und im Zweiten Weltkrieg als Zufluchtsstelle genutzt wurden. Wenn Sie wieder zurück gehen kommen Sie zur Bucht Pozzolana di Ponente mit dem schwarzen Strand wo die Schildkröte "Caretta Caretta" ihre Eier ablegt. Wenn Sie hier Tauchen kommt es Ihnen in dem klaren Wasser so vor als würden Sie in einem großen Aquarium voll von verschiedenen Tierarten schwimmen. Wenn Sie sich unter Wasser bis 12 m absinken lassen können Sie auch die Statue der Madonna mit Kind sehen die die Taucher und Fischer beschützen soll. Der Weg von Cala Pozzolante zurück zum Zentrum ist dann nicht mehr sehr weit.