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Favara

 

Favara liegt an einem kleinen Hang in der Nähe von einem Hügel mit drei Spitzen. Der Name leitet sich ursprünglich aus dem arabischen, "Rohal-Fewwa’’ ab, was ,,großes Quellwasser’’ bedeutet. Im Laufe der Zeit wurde daraus, ,Fabaria’’ (dt. Fieber) und dann ,,Favara’’. Die Ersten Funde die von Menschen erzeugt wurden sind Funde aus Keramik, wurden in einer Höhle in Ticchiara gefunden und sind aus der Zeit zwischen 2400-1900 v. Chr.. Das Gebiet wurde von der griechischen Herrschaft (6.-3.Jh. v.Chr) geprägt, denn die befestigte Stadt Caltafaraci hatte militärstrategisch einen hohen Wert. Die Zeit der maurischen Herrschaft bezeugt der Bezirk ,,Saraceno’’. Die Stadt wurde später rund um die Burg auf einem Felssporn errichtet. Die endgültige Entwicklung Favaras von einem Bauerndorf zu einer echten Stadt bewirkten die Familie Chiaramonte und andere Adelsfamilien. Der Platz um die Burg hatte schon 1500 die heutige rechteckige Struktur und war umgeben von vielen Kirchen und Geschäften. Er ist besonders wertvoll für die Kunst und Kultur der Stadt und deshalb einer der schönsten Plätze Siziliens. An der nordöstlichen Ecke der ,,Piazza Cavour’’ befindet sich die ,,Kirche des heiligen Rosenkranzes’’, diese wurde zwischen 1705 und 1711 gebaut. Sie wurde zu einem nationalen Denkmal, aufgrund ihres prachtvollen barocken Stuck. Die Kirche hat eine Holzkassettendecke und der Boden entspricht dem primitive majolikanischen Stil des 16. Jahrhunderts. Zu den monumentalen Kirchen gehört ohne Zweifel auch die ,,Chiesa Madre’’ aus dem späten 19.Jh.; die Spitze reicht 56 Meter in die Höhe. Die Kirche ist im lombardischen Renaissance-Stil gebaut und die Fassade ist mit Bims-und Kalkstein aus Syrakus gestaltet. Künstler aus der Toskana fertigten anschliessend Mosaikarbeiten an. Der Innenraum ist in drei Schiffe aufgeteilt und reich an Fresken. Die Kirche der ,,Madonna del Carmine’’ auf der ,,Piazza Garibaldi’’ ist aus dem 16.Jh. und gekennzeichnet durch die interessante Steinfassade des Glockenturms aus dem späten Barock. Die Burg mit einer Seitenlänge von etwa 31 Metern wurde um 1270 als Jagdresidenz Friedrichs des Il. erbaut. Der Bezirk ,,Stefano’’ ist ein flacher Bereich in der unmittelbaren Umgebung im Osten Favaras. Dort gibt es interessante Hinweise auf das Leben in der frühen Bronzezeit, in der römisch-byzantischen Zeit und der normannischen Zeit. Darüber hinaus gibt es eine große frühchristliche Nekropole mit mehr als 100 in die Felsen gehauenen Gräbern.

In Favara gibt es das Osterlamm, eine typische Süßspeise nach einem Rezept, das über Jahrhunderte hinweg überliefert worden ist. Es setzt sich aus einem Teig mit Mandeln und einem Kern aus Marzipan zusammen und ist mit Pistazien gespickt. Alles wird frisch zubereitet. Rund um Ostern oder zu anderen typischen Heiligenfesten wird echte Volkskunst aus Speisen gefertigt, die zuerst Augen und dann Gaumen erfreut.

Zusätzlich zum 19. März an dem St. Joseph gefeiert wird, gibt es zwischen Ende August und Anfang September ein abwechslungsreiches Programm, an dem die verschiedenen Kulturen zu spüren sind, die in Favara gelebt haben. Charakteristisch ist die Aufstellung von ,,Tafeln’’ für das gemeinsamen Mittagessen zu Ehren der Heiligen und für Menschen in Not. Am beliebtesten bei der Vorbereitung des Festes ist in allen Gebieten das Kochen der ,,Suppe von St. Joseph’’, die aus Gemüse und verschiedenen Arten von Pasta besteht und dessen Zubereitung Dank der Heiligen unter besonderem Schutz steht.

Tausende von Gläubigern nehmen außerdem an der religiösen Prozession des Abbildszur ,,Chiesa del Rosario’’ (Kirche des Rosenkranzes) teil. Auf der ,,Piazza Cavour’’ befindet sich die Stadtbibliothek, die in einem wunderschönen neoklassizistischem Stil mit Loggia auf schlanken Säulen steht und nur einmal restauriert wurde. Die bietet Platz für mehr als 20.000 Bücher. Das Museum in der zweiten Etage hat eine wertvolle Sammlung an ausgestopften Vögeln und einen Bereich speziell für Mineralien. Sie kann von Montag- bis Samstagvormittag besichtigt werden. In der Nähe der Altstadt, im Innenhof des Bentivegna mit seinen kleinen zusammengelegten Höfen der Paläste der arabischen Einheit, wurde der erste kulturelle Park fürTouristen in Sizilien gebaut: der “Farm Cultural Park”. Von der Kunstgalerie Künstlerresidenz wurde Favara auf Platz 6 der weltweiten Reiseziele für zeitgenössische Kunst gewählt.